Natur als Vorbild – die Welle

2Die interaktive Installation EX UNDA beschäftigt sich mit dem Naturerlebnis von Wellen. Diese kommen in der Natur in verschiedensten Ausführungen vor. Eine Form, in der wir Wellen direkt erleben können, ist deren Auftreten im Wasser. Verschiedene Ursachen und Kräfte bringen Wellen hervor: So beeinflusst die Gravitation des Mondes die Gezeiten auf der Erde und lässt den Meeresspiegel steigen und fallen. Zum anderen lösen Winde und Stürme die Wellenbewegungen auf dem Wasser aus. So entstehen riesige Wellen auf hoher See, deren Bewegung erst kaum sichtbar ist. Erst durch die Ausbreitung der Bewegung und die Strecke, die sie bis zum Festland zurücklegen, erreichen sie ihre volle Größe. Der Wellengang, den wir an der Wasseroberfläche wahrnehmen, kann sich von langsam und geordnet, bis hin zu schnell und chaotisch erstrecken.
Auch die Wahrnehmung von Tönen und Farben funktioniert nach diesem Prinzip. So handelt es sich hierbei um Wellen, deren Frequenzen innerhalb des für den Menschen fassbaren Bereiches liegen. Hierbei bestimmt die Wellenlänge im einen Fall die Höhe des Tons, im anderen Fall die empfundene Farbe.
Das Thema “Wellen” stellt die Grundlage von EX UNDA dar: mehrere, rasterförmig an Seilen aufgehängte, mit Wasser gefüllte Glasschalen, diesich einzeln motorbetrieben auf und ab bewegen, verhalten sich in ihrer Gesamtheit wie die Oberfläche von Wasser. In EX UNDA ist es die Welle, welche die Töne erzeugt: durch Übertragung der Frequenz der langsamen, physischen Welle in den hörbaren Bereich. Dadurch generiert sich der Klang selbst. Auch die Gezeiten tragen zu dessen Variation bei: bei Ebbe hört sich EX UNDA anders an, als bei Flut, bei Vollmond anders, als bei Neumond. Die Installation macht die Brechung und Bündelung von Licht anhand der Wasserschalen zum Thema: über jeder Schale ist ein Lichtspot befestigt, der auf die Schale herunterstrahlt. Sie dient dadurch als Linse, die das Licht auf dem Boden unterschiedlich stark bündelt. Je nach Abstand der Schale zu ihrer Lichtquelle, variieren die dadurch entstehenden Muster auf dem Boden.